Die größten Spiele von Hertha BSC

Ob der 9:1-Sieg über Borussia Dortmund im Olympiastadion, die größte Bundesliga-Kulisse aller Zeiten oder die Deutschen Meisterschaften Anfang der 1930er Jahre: Die Fussball-Woche war immer dabei und hat ausführlich darüber berichtet. Wir haben im Archiv gestöbert und für Sie die Beiträge der Fußball-Woche zu den acht größten Spielen von Hertha BSC noch einmal zum Nachlesen bereitgestellt. Wir wünschen viel Vergnügen!

Zwei Flaschen Rotwein für noch mehr Tore
Uwe Witt überlegt kurz und sagt dann: „Nach diesem Spiel hatten wir alle ein außergewöhnliches Gefühl. Es war damals schon sensationell, wie wir die Dortmunder auseinander genommen haben.“ Witt, einst Libero und Kapitän von Hertha BSC – auch beim 9:1-Erfolg am 18. April 1970 – ist inzwischen 81 Jahre alt. „Die exakten Erinnerungen an den Spielverlauf schwinden natürlich nach über 50 Jahren“, erzählte Witt, der in Berlin lebt, vor wenigen Tagen. „Aber es war ein ganz großer Auftritt von unserem Wolfgang Gayer, der vier Tore schoss und auch von Lorenz Horr. Im Tor stand mein bester Kumpel Volkmar Groß, der leider schon vor sechs Jahren gestorben ist.“

Faustrecht an den Stadionkassen
Die Lust auf Hertha war riesengroß im Herbst 1969. Drei Jahre hatte die Mannschaft zuvor nach dem Zwangsabstieg 1965 wegen Zahlung überhöhter Gehälter und Handgelder in den Niederungen der Regionalliga Berlin verbracht, ehe nach dem Aufstieg 1968/69 Platz 14 in der Bundesliga erreicht wurde. Die Fans sehnten sich nach Erfolgen, nach gemeinsamen Erlebnissen gegen die Großen des deutschen Fußballs. Nie wieder sollten die Gegner etwa BFC Südring, VfB Hermsdorfoder 1. FC Neukölln heißen.

Wir haben zu Hause kein Spiel verloren
Es gibt viele ehemalige Fußball-Profis, die erinnern sich auf Nachfrage noch an unzählige Details aus Duellen, in denen sie eine Rolle spielten. Egal, ob diese Begegnungen zehn, 20 oder noch mehr Jahre zurückliegen. Erich Beer, 74, eines der größten Idole der Hertha, gehört zu dieser Spezies. Das Bundesligaspiel, um das es sich in dieser Serie dreht, fand vor mehr als 45 Jahren statt – exakt am 1. Februar 1975. „Ach“, sagt Beer, „damals haben wir bei Nebel im Olympiastadion die Bayern mit 4:1 nach Hause geschickt. Franz Beckenbauer hat ein schönes Selbsttor geschossen und mir gelangen zwei Treffer gegen Sepp Maier. Das war schon ein starkes Spiel von uns.“

Nie war die Stimmung so großartig, so emotional
Den 7. April 1997, einen Montag, haben tausende Hertha-Anhänger für immer in ihrem Gedächtnis gespeichert – als Glückstag, als einen Fußball-Abend, der eine neue Zeitrechnung einläutete und den Aufstieg in die Erste Liga greifbar machte. Doch bis zu diesem außergewöhnlichen Spiel in der Zweiten Bundesliga gegen den 1. FC Kaiserslautern, das Hertha mit 2:0 gewann, war es ein langer Weg zurück in die Beletage. In der Saison 1996/97 sollte es nach Jahren der Tristesse endlich nach oben gehen. Mit Hilfe von Vermarkter Ufa konnten erfahrene und auch talentierte neue Profis nach Berlin geholt werden, die das Unternehmen Aufstieg mit in Angriff nehmen sollten.

Platz drei – das gleicht schon einem Wunder
Im Sommer 1998 hatten sich Herthas Manager Dieter Hoeneß und Trainer Jürgen Röber für neue Reize entschieden. Drei Jahre lang hieß der Ort des Trainingslagers für die Saisonvorbereitung stets das elitäre Seefeld in Tirol. Nun aber ging es in ein kleines Örtchen namens Tschaggungs im österreichischen Montafon. Im idyllischen „Montafoner Hof“ stieg die Berliner Delegation ab. Abgeschiedenheit und Konzentration auf den Fußball war angesagt.

Das war schon gigantisch!
Endlich die Champions League in Berlin! Endlich große Namen im Olympiastadion! In den Jahren 1999 und 2000 tourte die Mannschaft von Trainer Jürgen Röber durch Europa, traf auf die europäische Elite – auf Chelsea London, den FC Barcelona oder den AC Mailand. Allesamt Mannschaften, die noch einige Jahre zuvor von Hertha beinahe so weit entfernt waren wie die Erde vom Mond.

Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!
Von Fans, die Hertha BSC nicht wohl gesonnen waren, stammt der hämische Spruch „Willst Du Hertha oben sehen, musst Du die Tabelle drehen!“ Diese Bemerkung stammt aus Zeiten, als Hertha tatsächlich das Ende der Bundesligatabelle zierte, so wie lange in der Spielzeit 1990/91. Doch es ging auch ganz anders. Bislang thronte die Hertha 16-mal an der Spitze im Oberhaus – am häufigsten in der aufregenden Saison 2008/09, als die Mannschaft unter dem Schweizer Trainer Lucien Favre sogar ernsthaft um die Meisterschaft mitspielte.

Darum bis zum letzten Augenblick auf Sieg!
Der 22. Juni 1930 war ein heißer Sommertag in Deutschland, auch in Düsseldorf brannte die Sonne mit voller Kraft. Das sollte von den Spielern, die es ins Endspiel um die deutsche Meisterschaft im Rheinstadion geschafft hatten – die Akteure von Holstein Kiel und von Hertha BSC – besonders große Kondition und Willenskraft erfordern. Hertha um Kapitän Hanne Sobek war angetreten, um endlich die Meisterschaft nach Berlin zu holen. Egal, wie groß die Widrigkeiten sein sollten, egal, wie stark die Gegenwehr der Kieler ausfallen würde.

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