Vor dem Pokal-Highlight: Guido Perschk mit gelungenem Start in Frohnau

Die Trainer-Legende Guido Perschk ist zurück auf dem Poloplatz und beerbt Philip Friedemann beim Frohnauer SC. Ausgerechnet in einer der spannendsten Wochen der Saison für die Reinickendorfer.

Die Personalie kam dann doch ziemlich überraschend. In der vergangenen Woche trennte sich der Frohnauer SC von Philip Friedemann und holte Guido Perschk zurück an den Poloplatz. Vor zwei Jahren hatte der heute 47-Jährige den Verein sensationell zur Berliner Vizemeisterschaft hinter Meister und Aufsteiger TuS Makkabi geführt, war dann aber zurückgetreten. Berufliche Gründe nannte Perschk damals als hauptsächliches Motiv für den Rücktritt. Nun kehrte er mit einem 3:1-Sieg über Empor zurück.

Eine wahrlich unglückliche Niederlage für den SV Empor – bis zur 87. Minute hatte die frühe Führung gehalten, dann drehte der FSC die Begegnung doch noch. „Das haben wir uns selbst zuzuschreiben“, so SV-Trainer Nicolas Ehrhardt nach dem Schlusspfiff, „wir hätten das 0:2 machen müssen und haben ums Gegentor gebettelt. Jetzt hängen wir weiter in der Suppe unten drin“.

So konnte Guido Perschk, Trainer mit FSC-Vergangenheit, der unter der Woche den glücklosen Philip Friedemann abgelöst hatte, doch noch einen gelungenen Einstand feiern. „Eine wilde Partie – wenn Empor hier das zweite Tor macht, ist die Begegnung wohl gelaufen“, stimmte er seinem Kollegen zu. Ja, es ging einerseits ein bisschen „wild“ zu, aber es war andererseits für die Zuschauer ein packendes, spannendes und sehenswertes Spiel zweier Teams auf Augenhöhe, die mit offenem Visier beide den Sieg wollten und in dem von Beginn an ohne taktisches Geplänkel die Post nach vorne abging.

Noch vor dem 0:1 hatte Stanley Schulz die erste Großchance für die Gäste, die FSC-Keeper Jarmo Cibis vereitelte, der kurz darauf aber den Empor-Treffer auf seine Kappe nehmen musste. Auf der Gegenseite verfehlte Nick Przesang nach herrlichem Pass von Nils Ehritt (7.), hüben hielt Cibis gegen Quentin Paul Albrecht (9.), drüben scheiterte Dustin Ludewig an dem ein ums andere Mal glänzend parierenden Simon Von Hallen (15.), der erst in der Schlussphase zu bezwingen war.

Nach einer vergleichsweise ruhigen Phase zwischen Minute 20 und 45 ging der offene Schlagabtausch nach dem Seitenwechsel unter der guten Leitung von Schiedsrichter Stemmler, der viel laufen ließ, munter weiter – zunächst mit deutlichen Vorteilen für die Frohnauer: Nick Bergemann scheitert an Von Hallen (49.), Przesang per Kopf und der frischen Wind bringende Tobias Liebig aus 15 Metern jeweils knapp daneben (59.+61.).

Und dann folgten auf der anderen Seite die acht Minuten des Quentin Paul Albrecht: Zweimal scheiterte er am nunmehr ebenfalls großartig parierenden Cibis (62.+64.), einmal verfehlte er das gegnerische Tor knapp per Kopf (70.). Erst als man nicht mehr damit rechnete, kippte die Partie, was auch für die Frohnauer Moral spricht. Vielleicht ein schwacher Trost für den SV Empor: Dem neutralen Betrachter erscheint das Team eigentlich zu stark, als dass es letztlich unter den Strich rutscht. Doch die Tabelle spricht eine andere Sprache: Empor hat jetzt nur noch einen Punkt Abstand auf den ersten Abstiegsplatz. Frohnau dagegen fiebert dem Viertelfinale im Landespokal entgegen, am Sonntag (14 Uhr) tritt man beim amtierenden Berliner Meister und Vorjahresfinalisten Sparta Lichtenberg an.

Text: Christoph Jungmann / Titelfoto: Bernd Karkossa

Die Statistik:
Frohnauer SC – SV Empor 3:1 (0:1)
FROHNAU:
Cibis – Ehritt, Bergemann, Schöning, Prause (88. J. Lemgau) – Lindhammer (70. Lehmpfuhl) – Liebich (46. Liebig), S. Lemgau (70. Rychlik), Meyer, Ludewig – Przesang (84. Baerwolff).
EMPOR: Von Hallen – Alankus, Wenger, Kühn, Amelung (70. Stutzke) – Schulz (46. Moerer), La-Pietra (70. Bartoschek), Schäfer – Wegner (29. Appiah), Zander – Albrecht.
SR: Stemmler (FSV Babelsberg 74) – Z.: 100.
TORE: 0:1 (5.) Lindhammer, drückt den Ball über die Linie, nachdem Albrecht einen Pass von FSC-Keeper Cibis abgefangen hatte; 1:1 (87.) Bergemann, freistehend unhaltbar aus 10 Metern; 2:1 (90.) Ludewig, am herausstürzenden Von Hallen vorbei, 3:1 (90.+3) J. Lemgau, gegen eine konsternierte Empor-Deckung.
GELBE KARTE: Schöning.
BESTE SPIELER: Ehritt, Ludewig – Von Hallen, La-Pietra.

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