Regionalliga Nordost: Cottbus überholt Dynamo, Horror-Woche für den BAK

Berliner AK in Not: In der Regionalliga haben Uluc & Co. zweimal binnen weniger Tage verloren, unter anderem mit einer Last-Minute-Niederlage gegen Chemie. Derweil gab es Siege der Konkurrenz. An der Spitze hat der BFC Dynamo Federn gelassen im Meisterrennen.

Mit Greifswald, Cottbus, Babelsberg wie den Hauptstadtklubs Dynamo, Viktoria und Altglienicke haben gleich sechs Vereine fristgerecht (1. März) ihre Bewerbungsunterlagen für eine Drittliga-Lizenz eingereicht. Nach den Wochenendresultaten ist jetzt allerdings davon auszugehen, dass nur noch Greifswald, Energie und der BFC Dynamo ernsthaft um den begehrten Aufstieg kämpfen werden.

Team der Stunde ist zweifelsfrei der FC Energie. In Zwickau gelang den Lausitzern vor fast 9000 Besuchern der bereits sechste Sieg in Serie. Dabei benötigte man in der Anfangsphase das schon zuletzt höchst holde Spielglück und dazu einen glänzend aufgelegten Elias Bethke im Tor, der binnen zwei Minuten mit drei wahrlich spektakulären Paraden einen in der Luft liegenden Rückstand verhinderte. Dann in Führung liegend offerierte man aber auch eine offensichtliche Abgeklärtheit und Effizienz. Der alljährliche Top-Favorit scheint also für den Endspurt gut gerüstet. Und Verteidiger Tim Campulka hatte ja schon vor dem Zwickau-Spiel selbstbewusst gesagt: „Wir haben die zurückliegenden fünf Spiele gewonnen – warum sollten wir die kommenden zwölf nicht auch noch gewinnen?“

Nun hat man noch elf Spiele und damit eines mehr in der Hinterhand als Tabellenführer Greifswald, der somit überholt werden könnte. Bekommt der bis dato souveräne Leader langsam flatternde Füße? Das unerwartete Remis gegen unerschrockene Luckenwalder lässt dies zumindest vermuten, war trotz zweimaliger Führung am Ende passend und für den FSV verdient. Dass es in Babelsberg beim Treffen mit dem BFC Dynamo nicht allein auf dem Feld hoch hergehen würde, war fast zu erwarten. Anhaltende Böllerwürfe aus dem Berliner Fanblock hätten hier fast zu einem Abbruch geführt. Dem späten (verdienten) Ausgleichstreffer ihres Kapitäns Chris Reher haben es die Weinroten zu verdanken, punkt- und in der Differenz fast torgleich mit Energie Führer Greifswald zu jagen.

Im Übrigen war das Dynamo-Remis der überhaupt einzige Ertrag eines Berliner Klubs. Bereits am Freitag hatte Viktoria in Eilenburg verloren. Am Sonnabend zog die sphinxartige VSG Altglienicke mit einem 2:3 gegen Schlusslicht Hansa II nach. Und auch der Hertha-Nachwuchs konnte trotz starker Besetzung – sechs Akteure der Startelf kamen bereits in Liga zwei zum Einsatz – in Jena den Negativlauf nicht stoppen. In der Tabelle ab Spieltag fünf – die Bubis starteten die Saison mit vier Siegen – ziert Hertha nun den letzten Platz. Unbegreiflich!

Unerwartete Siege der Konkurrenz. Selbst zweimal (am Dienstag 0:2 gegen Dynamo) zumindest unglücklich verloren. Für den BAK hätte die Woche nicht schlimmer laufen können. Ans Mittelfeld scheint der Anschluss verloren. Deshalb vermitteln wir den Athleten mal ein wenig Hoffnung. Denn: Steigt Zweitligist Rostock in die 3. Liga ab, steht das Regionalliga-Team gemäß den Statuten definitiv als Absteiger fest. Und: Hält der Hallesche FC die 3. Liga, würde es keinen weiteren Absteiger geben. Hört sich doch gut an – nur alles setzen sollte man darauf halt nicht.

Text: Harri Ramin / Titelfoto: Patrick Skrzipek

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