Hertha fordert Union gleich zweimal: Sind die Eisernen Ladies noch zu stoppen?

Erst im Berliner Pokal, dann in der Regionalliga: Im März und April treffen die Frauen vom 1. FC Union zweimal auf Stadtrivale Hertha BSC. Vor dem Rückrundenstart stellt sich die Frage, wer die Köpenickerinnen aufhalten kann? Viktoria startet zumindest gestärkt in das zweite Halbjahr.

Der 1. FC Union trifft auf Hertha BSC: Das Derby ist vielleicht das interessanteste Spiel im Berliner Frauenfußball am kommenden Wochenende (Sonntag, 14 Uhr, Fritz-Lesch-Sportplatz, bereits ausverkauft). Doch es ist nicht der geplante Rückrundenauftakt in der NOFV-Regionalliga, sondern das BFV-Pokal-Viertelfinale mit gleicher Paarung. Das Regionalliga-Spiel findet erst am 28. April statt und soll dann an der Alten Försterei gespielt werden – als Feiertag für den Frauenfußball.

Ob der 1. FC Union da bereits als Meister und Teilnehmer an den Aufstiegsspielen zur 2. Bundesliga feststeht, lässt sich jetzt noch nicht sagen. Momentan ist es aber kaum vorstellbar, dass sich die Eisernen Ladies die Spitzenposition noch nehmen lassen. Zu souverän war der Auftritt in der Hinrunde mit elf Siegen aus elf Spielen und nur drei Gegentoren. Zu souverän lief die Rückrundenvorbereitung mit Trainingslager in Spanien und Testspielerfolgen, u.a. gegen den Zweitligisten HSV. Darüber hinaus wurde die Mannschaft erneut verstärkt. Abwehrspielerin Fatma Saka bringt Erst- und Zweitligaerfahrung (u.a. SC Sand, RB Leipzig) mit.

Einen Strich durch die Rechnung der Unionerinnen kann am ehesten noch der FC Viktoria 89 machen. Der Vorjahresmeister hat aktuell zwar sechs Punkte Rückstand, doch bei einer Siegesserie, beginnend mit einem Erfolg bei Turbine II, und einem Sieg gegen Union im direkten Duell am 24. März (Stadion Lichterfelde) kann es im Titelrennen noch einmal spannend werden. In der Türkei haben sich die Himmelblauen auf die Aufgabe vorbereitet und den Kader durch den Zugang von Leyila Aydin (vorher Türkiyemspor) noch einmal verstärkt. Hertha BSC lauert dahinter und darf nach den positiven Entwicklungen in der Hinrunde keinesfalls unterschätzt werden. Auch hier war die Vorbereitung mit vielen Erfolgserlebnissen gespickt, u.a. mit einem Sieg beim Nord-Regionalligisten St. Pauli. Als Verstärkung konnte die agile Offensivakteurin Senanur Yavuz (früher Türkiyemspor) gewonnen werden.

Bei Türkiyemspor hat man die vorgenannten Abgänge verdaut. Nun wird es darum gehen, den Anschluss an die Spitzengruppe nicht zu verlieren. Dazu geht es gleich gegen die Wundertüte RB Leipzig II um die ersten Punkte. Turbine Potsdam II konnte bereits ausreichend Punkte zum Klassenerhalt sammeln, wird oben aber nicht mehr eingreifen.

Schlusslicht Berolina Mitte kann den Klassenerhalt noch schaffen, denn im Falle eines Union-Aufstiegs steigt nur der Letztplatzierte ab. Im Laufe der Hinrunde haben die Schützlinge von Trainer Oliver Thomaschewski viel Lehrgeld gezahlt, dabei aber auch viel lernen können. Nun gilt es beim Aufsteiger, diese Erfahrungen in Zählbares umzusetzen. Besonders das Testspiel-Remis gegen den 1. FFC Hof (im Mittelfeld der Regionalliga Süd platziert) macht Hoffnung, dass die gewonnenen Erkenntnisse reichen, um einem Abstieg zu entrinnen. Ein Dreier beim schlagbaren 1. FFV Erfurt beim Auftakt am Sonntag würde dieser Hoffnung reichlich Nahrung geben.

Text: Kilian Daske / Titelfoto: Matze Koch

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