Licht in Sicht: Tasmania freut sich auf die ersten Flutlichtspiele

Der Werner-Seelenbinder-Sportpark in Neukölln hat nun eine neue LED-Beleuchtung. Der Oberligist SV Tasmania kann sich damit einen langersehnten Traum erfüllen.

Mitten in der Saison vier Wochen Pause, und das nicht witterungsbedingt – zu dieser kuriosen Konstellation kommt es aktuell beim SV Tasmania. Klar ist: Der Nordostdeutsche Fußball-Verband (NOFV) hatte im Rahmenterminkalender für seine beiden Oberliga-Staffeln mit ihren ursprünglich jeweils nur 16 Teilnehmern ohnehin zwei Wochenenden spielfrei eingeplant (Pokal, Ostern). Im Landespokal ist man bereits ausgeschieden und durch die Streichung vom CFC Hertha 06 aus der Oberliga Nord hat sich die Zahl nun noch einmal um einen Verein verringert – und da Tasmania am 5. April gegen die Charlottenburger ein Heimspiel gehabt hätte, fällt dieser Termin nun aus und verlängert die Liga-
Unterbrechung für die Neuköllner um weitere sieben Tage.

Der Vorgang hat aber noch einen unschönen Nebeneffekt: Denn eben für diesen Termin am Freitag war die offizielle Einweihung der neuen Flutlichtanlage im Werner-Seelenbinder-Sportpark geplant. Ein historischer Moment, da an der Oderstraße nun Pflichtspiele am Abend ausgetragen werden können. Die Kosten im Umfang eines hohen fünfstelligen Betrags hat der Vorstand um Almir Numic dabei selbst gestemmt: „Da die Maßnahme als Neuinstallation bewertet wird und damit eine Finanzierung durch öffentliche Mittel nicht absehbar war, haben wir uns entschlossen, nicht länger zu warten und die Durchführung komplett in die eigene Hand zu nehmen.“

Dafür verfügt der Rasenplatz nun über eine topmoderne LED-Anlage, die einerseits Licht auf verschiedenen Stufen bietet, andererseits im Betrieb strom­sparend und umweltschonend arbeitet. Regionalliga-tauglich ist die gesamte Anlage damit zwar noch nicht, aber Tas ist etwaigen Auflagen damit einen Schritt näher gekommen. Der Bezirk Neukölln, der die Maßnahme bis zur Genehmigung begleitete und unterstützte, versprach in diesem Zusammenhang in Anerkennung der Eigeninitiative, nun die bereits vorhandene Beleuchtung auf den beiden Kunstrasenplätzen ebenfalls auf den entsprechenden Stand der Techhnik zu bringen. „Das hat insgesamt alles sehr reibungslos geklappt – und für die Erneuerung der Licht­anlagen auf den Nebenplätzen sind wir dem Amt natürlich sehr dankbar“, so Tasmanias Vorsitzender.

Durch die erwähnten Umstände liegen zwischen dem letzten Heimspiel der Blau-Weiß-Roten (gegen RSV Eintracht, 1:1 am 10. März) und dem nächsten (Eintracht Mahlsdorf, 21. April) ganze sechs Wochen. Die „offizielle Einweihung“ der Flutlichtanlage findet nun erst am 17. Mai statt, wenn im Rahmen des drittletzten Spieltags der NOFV-Oberliga Nord mit dem FC Hertha 03 immerhin der aktuelle Spitzenreiter an der Oderstraße zu Gast sein wird.

Ganz so lange warten wollte man beim SV Tasmania aber auch in diesem Fall nicht – und so wurde das Testspiel am vergangenen Dienstagabend gegen den künftigen Oberligisten BFC Preussen (2:2/Tore: Bier, Hot – Ismaili, Godinho) quasi zur „inoffiziellen Premiere“ deklariert. In der Tat hatten sich dazu doch deutlich mehr Neugierige im Werner-Seelenbinder-Sportpark eingefunden als zu üblichen Vorbereitungspartien. Und während einer der alteingesessenen Fans („Das ist mir zu hell“) noch Anpassungsprobleme hatte, erklärte ein anderer mit einem Augenzwinkern: „Ich hätte mal meine Sonnenbrille mitnehmen sollen.“

Text und Titelfoto: Robert Stiller

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