Krieg in Israel und erhöhte Gefährdung: TuS Makkabi sagt alle Sportwettkämpfe ab

Die aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten nehmen auch Einfluss auf den Fußball in Berlin. Am Wochenende hat der jüdische Klub TuS Makkabi alle Spiele abgesagt. Ob die Spiele nachgeholt oder als Nichtantritt gewertet werden, ist aber noch offen.

Das Böse schläft nie, sagt man – vor allem nicht bei Dunkelheit. In den frühen Morgenstunden des vergangenen Sonnabends überfielen schwerbewaffnete Einheiten der Terrorgruppe Hamas Ortschaften im südlichen Israel und hinterließen dort eine Spur der Verwüstung. Ein Schock – vor allem für diejenigen, die Freunde und Angehörige im angegriffenen Land besitzen.

Wegen der erhöhten Gefährdung jüdischer Einrichtungen auch in Deutschland em­pfahl der Zentralrat der Juden dem TuS Makkabi zum Schutz seiner Aktiven, die Partien aller Vereinsabteilungen am Wochenende abzusagen. So auch das Oberliga-Spiel der 1. Mannschaft bei der TSG Neustrelitz. Dort reagierte man vorbildlich. TSG-Präsident Nico Manke sagte: „Wir sind als Verein schockiert von den Ereignissen in Israel und können nachvollziehen, dass sämtliche Mannschaften von Makkabi nicht spielen wollen. Deshalb stimmen wir einer zeitnahen Spielverlegung zu.“

In dieser Woche wollen beide Vereine über einen neuen Termin sprechen, dieser soll zum Ende der Woche feststehen. Die TSG plädiert für den 18. Oktober. Makkabi bedankte sich „bei allen gegnerischen Mannschaften, die spontan Ausweichtermine angeboten und damit ihre Solidarität zum Ausdruck gebracht haben“.

Um etwaige Punkte gegen Neustrelitz muss die Elf von Wolfgang Sandhowe also nicht bangen. Anders könnte das in den Berliner Spielklassen aussehen, zum Beispiel in der abgesagten Bezirksliga-Partie zwischen Makkabi II und Eintracht Südring. Nach FuWo-Informationen behält sich der Berliner Fußball-Verband (BFV) vor, der Eintracht die drei Punkte kampflos gutzuschreiben. Denn obwohl die Kreuzberger einer Spielverlegung zustimmten, handelt es sich formal um einen Nichtantritt. Ausgang offen.

Text: Uli Krug, Julian Städing / Titelfoto: Matze Koch

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