Die neuformierten Frauen von Hertha BSC überraschen aktuell in der Regionalliga Nordost und nehmen die Verfolgung der Titelaspiranten Union und Viktoria auf. Am Wochenende gab es den fünften Sieg im siebten Spiel.
Hertha BSC verteidigte mit einem souveränen 3:0-Erfolg bei Turbine Potsdam II den Platz in der Spitzengruppe und bestätigte damit die eigenen Ambitionen nach dem überraschenden Vorwochensieg gegen Viktoria 89.
Insbesondere in der ersten Halbzeit lieferten die Gastgeberinnen einen schwachen Auftritt ab. „Es ist enttäuschend, wie wir aufgetreten sind“, analysierte Potsdams Trainer Thomas Kandler. Das frühe 0:1 wirkte fast wie ein K.o.-Schlag. Katharina Weltz agierte indisponiert, ließ sich im Mittelfeld sehr leicht den Ball abnehmen. Herthas Marleen Rohde nahm Tempo auf, spielte den Ball der freigelaufenen Lotte Reimold auf den Fuß, so dass Torhüterin Anna Thiele chancenlos war. Nach nur acht Minuten hatte Hertha damit die erste klare Chance eiskalt genutzt.
Die Berlinerinnen dominierten den ersten Durchgang nach Belieben. Bis auf wenige zaghafte Vorstöße kam Turbine nicht aus der eigenen Hälfte. Alle wichtigen Zweikämpfe im Mittelfeld gewann Hertha – und zeigte immer wieder spritzigen und zielstrebigen Angriffsfußball. Bevor Svenja Poock das zweite Tor gelang, hätten bereits Elfie Wellhausen (13., Abseits) und Ronja Borchmeyer (26., Lattenknaller) die Führung ausbauen können. Erst kurz vor dem Pausenpfiff sendete Turbine ein Lebenszeichen, doch Emiliy Lemkes Schuss verfehlte den Kasten knapp.
Die Potsdamerinnen kamen mit deutlich anderer Körpersprache und Spiellaune aufs Feld zurück, mussten aber durch Wellhausens Treffer die kalte Dusche zum 0:3 hinnehmen. In der Folge hatte Turbine durchaus Chancen zumindest zum Ehrentreffer zu kommen. Insbesondere nach der Hereinnahme von Nathalie Bretschneider konnte Potsdam zeitweise gut mitspielen. Beispielhaft sei Jenny Löwes Hammer nach Bretschneider-Zuspiel genannt, den Emma Reimann per Glanzparade aus dem Angel fischte (61.).
Auf der anderen Seite hatte Hertha genug Gelegenheiten für einen höheren Sieg. Das blieb der einzige Kritikpunkt für Herthas Trainer Manuel Meister, der ansonsten mit dem Auftritt seines Teams hochzufrieden war. In der derzeitigen Form gehört Hertha neben Viktoria 89 zu den wenigen Verfolgern des 1. FC Union.
Text: Kilian Daske / Titelfoto: Matze Koch