„Einfach krank“: Makkabi und Sparta machen Sensations-Finale perfekt

Im Berliner Landespokal hat es große Überraschungen gegeben. Sowohl Regionalliga-Meister Dynamo als auch Titelverteidiger Viktoria sind im Halbfinale ausgeschieden. Im Endspiel steht diesmal also zum ersten Mal seit sieben Jahren kein Viertligist.

Der Oberligist TuS Makkabi hat im Landespokal-Halbfinale überraschend mit 3:2 (2:1) gegen den Regionalligisten und Titelverteidiger FC Viktoria 89 im Hanns-Braun-Stadion gewonnen. Mit dem Einzug ins Finale hat der amtierende Berliner Meister Vereinsgeschichte geschrieben. „Es ist wirklich legendär“, sagte Makkabis Co-Trainer Ousmane Bangoura nach dem gelungenen Match.

Die Partie begann mit vollem Tempo, drei Tore fielen bereits in den ersten sieben Minuten. Bis zur Nachspielzeit mussten die Zuschauer jedoch auf weitere Treffer warten. Özcin erzielte mit seinem zweiten Tor das 3:1 (90.+2) und machte somit die Überraschung perfekt. Der Treffer kurz vor Schlusspfiff war nur noch Ergebniskorrektur zum 3:2. Bangoura blickte mit strahlenden Augen auf die Leistung seines Teams: „Wir wussten, dass wir fußballerisch mithalten können. Den Rest haben die Jungs mit Wille und Kampf gemacht.“

Im zweiten Halbfinale des Landespokals hat es am Ostermontag die nächste große Sensation gegeben. Mit 5:1 (0:0) demütigte der SV Sparta Lichtenberg aus der Berlin-Liga den früheren Abo-Meister der DDR und heutigen Regionalligisten BFC Dynamo. Erstmalig zieht Sparta somit ins Finale des Hauptstadt-Pokals ein. „Krank, einfach krank“, beschrieb Trainer Dragan Kostic das Geschehen des historischen Fußballnachmittags vor 800 Besuchern an der Fischerstraße. „Der Sieg war absolut verdient“, stimmte auch Spartas Sportlicher Leiter Alexander Fischer im Interview mit Fussball.de überzeugt zu.

Nach einer zähen ersten Hälfte ging kurz nach Wiederanpfiff der Favorit aus Hohenschönhausen in Führung, bevor bereits neun Minuten später der Ausgleich für Lichtenberg fiel. In der 66. Minute nahm das Spiel eine Wendung, das 3:1 in der 79. Minute war nun schon eine kleine Vorentscheidung. Die beiden Treffer kurz vor Abpfiff setzten die Schlusspunkte für den erfolgreichen Außenseiter.

Dynamo-Trainer Heiner Backhaus zog sich nach Spielende lange in die Katakomben zurück. „Ich bin maßlos enttäuscht. Man kann ja Fehler machen, aber was die professionelle Einstellung angeht, da schäme ich mich für“, bewertete der 41-Jährige die Niederlage.

Im Endspiel am 3. Juni kämpfen die beiden Überraschungs-Teams im Mommsenstadion nun also um den Titel und den damit verbundenen Einzug in die 1. Runde des DFB-Pokals. Spartas Sportlicher Leiter Fischer erwartet ein „Spiel auf Augenhöhe“. Erstmals seit 2016 (damals BFC Preussen als Berlin-Ligist und Lichtenberg 47 als Oberligist) ist demnach kein Regionalligist im Finale vertreten.

Text: Lilly Purtz / Titelfoto: Mehmet Dedeoglu

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