Oberliga: Schneckenrennen um den Aufstieg geht weiter

Der FC Hertha 03 und der Rostocker FC schwächeln und hoffen dennoch – denn in diesem Jahr könnte sogar der 3. Platz für den Aufstieg in die Regionalliga genügen.

Vor Kurzem schien es so, als ob der 2. Platz in dieser Saison genügen könnte, um in die Regionalliga aufzusteigen. Nach diesem Wochenende muss die Prognose korrigiert werden: Selbst Platz drei in der Oberliga Nord berechtigt zu Hoffnungen. Der Hintergrund: Makkabi, das den Rostocker FC auf dessen Platz mit 2:0 besiegte, steht nun auf Platz zwei, hat aber nicht für die Regionalliga gemeldet. Hansa Rostocks Zweite, mit einem 1:0-Heimsieg über den CFC souverän an der Spitze, droht immer mehr Opfer der desaströsen Niederlagenserie der Zweitliga-Mannschaft des Vereins zu werden, dürfte bei einem Abstieg der Profis nicht aufsteigen.

Ergo könnte es dieses Jahr sogar der Dritte in die Regionalliga schaffen, doch die beiden Teams mit den größten Aussichten darauf kommen nicht vom Fleck: Der Rostocker FC verbuchte jetzt zwei Niederlagen in Folge und Hertha 03 scheint derzeit nicht in der Lage, das für sich zu nutzen. „Wir drehen uns im Kreis“, konstatierte der Zehlendorfer Trainer Robert Schröder, nachdem sein Team in der Nachspielzeit gegen Tasmania sogar alle drei Punkte aus der Hand gegeben hatte. „Wir stellen uns wie eine U19-Mannschaft an, wenn wir es nach 90 Minuten nicht schaffen, einen Freistoß zu verteidigen“, beschrieb er die derzeitige Misere. Wer seine Schwächephase eher beendet, Hertha 03 oder der RFC, könnte am Ende buchstäblich der lachende Dritte werden.

Während vorne also der Abstiegskampf der 2. Bundesliga indirekt für Spannung sorgt, ist sie am anderen Ende hausgemacht: Ab Rathenow beginnt die Zitterzone; die 0:3-Niederlage bei Schlusslicht Pampow hat die Sorgen vergrößert, zumal am Mittwoch der formstarke RSV Eintracht bei Optik gastiert, gefolgt am Sonnabend von Hertha 03, für die es, wie gesagt, ja auch noch um etwas geht. Der 1. FC Frankfurt ist Optik mit dem Sieg über Tabellennachbarn MSV Neuruppin (2:0) dicht auf die Pelle gerückt, während in Neuruppin der Baum mittlerweile brennen dürfte: Vom guten Saisonstart mit frischen Kräften unter anderem aus der Ukrai­ne ist nichts mehr geblieben – außer derzeit zwei Punkten Vorsprung auf den SC Staaken, das Berliner Sorgenkind im Tabellenkeller.

Unter dem neuen Trainer Thorsten Meyer erkämpfte sich das Team immerhin einen Punkt in Mahlsdorf. Ans Aufgeben denkt hier also niemand – aber das gilt ja für alle Teams, die unten herumrudern und -rutschen. Mecklenburg Schwerin jedenfalls schlidderte auf Kunstrasen bei Blau-Weiß mit 1:4 in die achtzehnte Saisonniederlage.

Text: Uli Krug / Titelfoto: Kerstin Kellner

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