Neustart in der Berlin-Liga: 24 Neuzugänge für Blau-Weiß 90

Eine der spannendsten Fragen des Berliner Fußball-Sommers ist beantwortet: So sieht der Kader von OberligaRückzügler Blau-Weiß 90 aus.

Sie war wohl eine der spannendsten Fragen im Berliner Amateurfußball: Wie würde sich der Oberliga-Rückzügler Blau-Weiß 90 für die neue Berlin-Liga-Spielzeit aufstellen können? Nun ist das Geheimnis gelüftet: Ein in Gänze veränderter Kader mit 24 Neuzugängen spielt künftig für den einstigen Bundesligisten aus Mariendorf. Es ist ein bunter Mix aus Berlin-Liga erprobten Spielern, unterklassigen Kickern, die ihre Tauglichkeit für Höheres noch nachweisen wollen, und jungen Newcomern aus dem A-Jugend-Bereich. Einzig die beiden Torhüter Kilian Pruschke und Lars Weber sowie Verteidiger Sadri Can Ekmekci und Mittelfeldkraft Niklas Struck sind Blau-Weiß 90 erhalten geblieben.

So wechselt unter anderem Deniz-Kaan Hirik vom TSV Rudow an die Rathausstraße, Nils Köhne und Marcel Knaack kommen vom TSV Mariendorf, Mohammed Fayoumi und Nii Bruce Weber (13 Tore in der abgelaufenen Saison) vom 1. FC Wilmersdorf und vom SD Croatia kommt gleich ein ganzes Quintett mit Ahmed Omairat, Yasin Demir, Pascal Assenbaum, Selim Yalcin und Patrick Belancic. Spannende Verstärkungen könnten auch Oscar Adams Llorente (Foto, 6 Tore für den Beinahe-Vizemeister Stern 1900) und Oguzhan Codura (14 Tore für Stern Marienfelde und Landes­ligist Türkiyemspor) sein.

Mit diesem Aufgebot kehrt Blau-Weiß 90 also erstmals seit 2018 wieder zurück in den städtischen Spielbetrieb. Seinerzeit war man als Berliner Meister in die Oberliga aufgestiegen und hatte sich seitdem immer in der fünften Liga gehalten – auch im vergangenen Jahr als Tabellensiebter im Übrigen. Doch schon im Winter traf der Klub um Präsident Michael Meister die strategische Entscheidung, mit dem Oberligisten SV Tasmania zu kooperieren und seine eigene 1. Mannschaft freiwillig als eine Art Ausbildungsteam zurück­zuziehen in die Berlin-Liga.

Jedwedes Team soll ab sofort Rani Al-Kassem betreuen. Der 43-jährige Ex-Torjäger hatte zuletzt die 2. Mannschaft von Croatia in der Kreisliga A trainiert und übernimmt nun bei seinem ehemaligen Verein die Nachfolge von Spieler­trainer Tobias Göth, der nach den Abgängen von Marco Gebhardt und Ingo Reißner eingesprungen war. In einem vereinseigenen Interview erklärte Al-Kassem unter der Woche: „Wenn ich mich nicht irre, bin ich dem Verein schon seit knapp 14 Jahren verbunden. Ich habe hier alles miterlebt und kenne den Verein in- und auswendig.“ Auch die Liga kenne er gut und traut seinem Team darin eine gute Rolle zu. „Wir haben bei der Kaderzusammenstellung zusätzlich sehr viel Wert auf charakterliche Stärke gesetzt. Wir haben da einen guten Mix aus Charakter und Qualität. Wir wollen eine gute Saison spielen und im besten Fall nicht den Blick nach oben verlieren.“

Text: Steven Wiesner / Titelfoto: Andreas Ramlow

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