Viktoria und die „Schultern zum Anlehnen“

Regionalligist FC Viktoria 89 hat erst 16 Akteure unter Vertrag. „Opa“ Uzoma ist der neue Spielführer – bisher aber ist kein weiterer Akteur im Kader der Lichterfelder über 23 Jahre alt.

Auch in diesem Sommer haben den FC Viktoria 89 bekanntlich zahlreiche Stammkräfte (Cvjetinovic, Gunte, Seiffert, Ogbaidze, May, Theisen, Küc) verlassen. Mit der Verpflichtung von Lucas Falcao – der Angreifer kehrte nach nur einer Spielzeit aus Schweden in die Hauptstadt zurück – stehen gegenwärtig erst 16 Spieler unter Vertrag. „Klar werden, ja müssen wir noch einiges tun“, bestätigte Trainer Semih Keskin am Rande der Testspiel-Partie am Wochenende gegen Oberligist Hertha 06.

Wobei es sich bei den noch zu findenden Zugängen „um möglichst gestandene Akteure handeln darf“. Schließlich ist bis auf den 33-jährigen, im Team scherzhaft als „Opa“ gerufenen neuen Mannschaftsführer Eke Uzoma kein weiterer Akteur des Kaders über 23 Jahre alt. „Das entspricht unserer Philosophie und ist ja überhaupt ein Zeichen der Zeit“, sagt Keskin. „So wechseln in jedem Jahr zahllose Talente aus vielen Jugend-Leistungszentren in den Männerbereich, denen jetzt scheinbar immer mehr Klubs die Möglichkeit bieten, sich im Leistungsbereich zu entwickeln.“ Nur weiß eben auch Keskin: „Ganz ohne Führungsspieler geht es natürlich nicht. Ein paar Schultern zum Anlehnen tun den Youngstern schon ganz gut.“

Mit der bisher zweiwöchigen Vorbereitung ist der Trainer absolut zufrieden. Das Gelände am Wildspitzweg bietet für eine gute Vorbereitung nahezu alles. „Wir treffen uns morgens um neun, können zweimal täglich unter Top-Bedingungen trainieren, gehen am frühen Abend auseinander. Alle ziehen super mit. Auch der Spaß kommt nicht zu kurz.“ Derzeit leicht angeschlagen müssen Keeper Nikolas Kinzig, Fatih Baca, Berk Inaler und Jonas Kühn noch ein wenig kürzer treten.

Nach dem 4:0-Auftakt-Erfolg in Rathenow ging der zweite Test am Mittwoch bei Eintracht Mahlsdorf mit 0:1 verloren. Christoph Zorn (89.) sorgte dabei für die späte Entscheidung. Am Sonnabend besiegte man jetzt Hertha 06 mit 3:0.

Text: Harri Ramin / Titelfoto: Matze Koch

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