Die Lage der NOFV-Oberliga Nord vor dem großen Finale am Sonnabend: Lichtenberg 47 oder Hertha 03 – wer geht nach oben? Unten darf der Rostocker FC noch hoffen.
Wie auch immer das Fernduell der beiden Dominatoren der Liga ausgeht – den Aufstieg verdient hätten Hertha 03 und Lichtenberg 47 gleichermaßen. Beide lassen nicht locker. Auf der Strecke blieben dieses Mal der SC Staaken, der Lichtenberg mit 1:6 unterlag und nur eine halbe Stunde Paroli bieten konnte, und Dynamo Schwerin. Die Dynamos waren durchaus mit voller Kapelle angereist, traten aber den Heimweg mit einer vollen Packung an. Die Zehlendorfer hatten den Torreigen bereits in der 2. Minute eröffnet und gaben erst knapp 70 Minuten später Ruhe: Da stand es 7:1. Kommendes Wochenende fällt die Entscheidung: 47 empfängt die TSG, Hertha 03 fährt nach Rathenow. Siegt man dort, ist man Meister.
Für den Rest der Liga plätschert es gemächlich den Ferien entgegen – unklar ist die Situation nur für den am Wochenende spielfreien Rostocker FC, der hoffen darf, in der Liga zu bleiben, weil es für beide Staffeln insgesamt nur vier statt sechs Aufsteiger aus den Verbandsligen gibt. Neben den aufstiegsberechtigten Vereinen aus Mecklenburg-Vorpommern verzichten auch die ersten drei der Sachsenliga auf den Aufstieg.
Andere aber hängen durchaus an der Oberliga beziehungsweise ihrer Zugehörigkeit zur selben. Der RSV beispielsweise will aufrüsten, um nicht noch einmal mit dem Abstieg zu tun haben wie in dieser Spielzeit. Das derzeitige Personal der Stahnsdorfer hatte wohl mit Blick auf den angekündigten Kaderumbau keine so rechte Lust beim Auswärtsspiel gegen TeBe. Mit 2:5 waren die RSV-Kicker noch gut bedient, Die Veilchen erfreuten ihre Anhänger mit schönen, wenn auch vom Gegner nicht eben entschlossen gestörten Spielzügen.
Auch Eintracht Mahlsdorf fühlt sich pudelwohl in der vorderen Tabellenhälfte der Oberliga und will sich dort etablieren. Mit Rico Gladrow wurde ein Regionalliga-Routinier aus Babelsberg verpflichtet. Der 4:1-Sieg über Fürstenwalde fällt da unter die Rubrik Pflichtübung.
Sparta fühlt sich ebenso ganz fidel in der Oberliga und dankt es Erfolgstrainer Dragan Kostic, der seit 2013 (!) im Amt ist – und zwar mit einem Dreijahresvertrag. Kostic kommentierte, dass sich das anfühle, wie vor dem Traualtar das Ja-Wort zu geben. Und klar, Sparta – das ist sozusagen eine sehr ansehnliche Braut. Aber vor den Scherzen gab es Anlass zur Trauer: Sparta gedachte vor der Partie bei Tasmania des mit nur 26 Jahren verstorbenen Spielers Yannik Mastalerz.
Text: Uli Krug / Titelfoto: Matze Koch