Raus aus dem Autopiloten
Achtsamkeit wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus
Immer öfter ist die Rede von Achtsamkeit, einem Konzept, das ursprünglich aus dem Buddhismus stammt. Es soll Stress reduzieren und damit die Lebensqualität erheblich steigern. „Achtsam sein“ meint, die Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu richten. Empfindungen werden dabei betrachtet, aber nicht bewertet. Im hektischen Alltag ist meist das Gegenteil der Fall: Anstatt den Moment bewusst wahrzunehmen, wird schon die nächste Tätigkeit geplant. Die Folgen können Überforderung und Stress, im schlimmsten Fall Angstzustände, Burnout und Depressionen sein.
So einfach das auf den ersten Blick klingt, es handelt sich um eine Fähigkeit, die die meisten Menschen erst trainieren und neu erlernen müssen. Denn der moderne Alltag verleitet zur Unachtsamkeit. Ständige Erreichbarkeit, die Verschmelzung von Privat- und Berufsleben, das Managen des Familien- oder auch des Studenten- und Schulalltags – die Gesellschaft verlangt jedem Einzelnen viel ab. 80 Prozent der Menschen in Deutschland fühlten sich im Jahr 2020 gestresst. Welche Folgen Überforderung und Stress auf Geist und Körper haben können, ist hinlänglich bekannt. Langanhaltender Stress führt dazu, dass der Organismus sich andauernd in Alarmbereitschaft befindet. Das schwächt das Immunsystem, kann Erkrankungen auslösen oder verstärken, zu körperlichen Verspannungen und nervlicher Anspannung führen. Wer gestresst durch den Alltag hetzt, führt ein Leben im „Autopiloten“: Gewohnheiten bestimmen automatisch den Ablauf des Tages. Äußere Reize führen zu einer automatischen Reaktion, die nicht reflektiert wird. Der Tag wird „abgespult“. Unangenehme Gedanken und Gefühle werden beiseitegeschoben. Genau hier setzt die Achtsamkeit an. Mit ihr kann der Autopilot verlassen werden. Und das lohnt sich!
Achtsamkeit in den Alltag integrieren: So geht‘s
Nehmen Sie sich mindestens einmal täglich fünf bis fünf zehn Minuten Zeit, um Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Gedanken, Gefühle, Körperempfindungen, Ihre Atmung und auf die Welt um Sie herum zu legen. Sich bewusst Pausen zu nehmen und die Aufmerksamkeit auf den Moment zu richten, hat nachgewiesen einen entspannenden Effekt. Deswegen wird Achtsamkeitstraining mitunter ergänzend in der Psychotherapie, etwa zur Behandlung von Burnout, Depressionen oder bei Angststörungen eingesetzt.
Diese positiven Effekte kann Achtsamkeit haben
In Studien wurden außerdem noch weitere positive Effekte nachgewiesen. So hat etwa eine Studie der University of Minnesota belegt, dass Achtsamkeitstraining die Schlafqualität verbessern kann. Weitere Studien belegen folgende positive Auswirkungen:
• Entschleunigung, Entspannung, Resilienz und bessere Selbstfürsorge
• Linderung depressiver Zustände
• Verbesserte Emotionsregulation
• Stärkeres Immunsystem
Achtsamkeit hat also das Zeug dazu, die Lebensqualität und Zufriedenheit erheblich zu steigern.
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